Was ist gelbe gefahr?

Die Gelbe Gefahr bezieht sich auf eine geopolitische Theorie, die besagt, dass Asien eine Bedrohung für den Westen darstellt. Der Begriff wurde erstmals in den frühen 1900er Jahren von dem deutschen Schriftsteller und Militäranalytiker Dr. Friedrich Ratzel in seinem Buch "Politische Geographie" verwendet.

Die Theorie der Gelben Gefahr basiert auf der Annahme, dass die asiatischen Völker aufgrund ihrer Bevölkerungsgröße, ihres kulturellen Zusammenhalts und ihrer wirtschaftlichen Entwicklung eine dominierende Stellung in der Welt einnehmen könnten. Diese Vorstellung wurde von verschiedenen westlichen Autoren und Politikern im Laufe der Geschichte weiterentwickelt und diskutiert. Sie war insbesondere in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg und während des Kalten Krieges relevant.

Die Gelbe Gefahr wurde oft mit rassistischen und xenophoben Überzeugungen verbunden und führte dazu, dass asiatische Gemeinschaften und Einwanderer diskriminiert oder stigmatisiert wurden. In einigen Fällen wurden sogar Gesetze erlassen, um den angeblichen Einfluss der Gelben Gefahr einzuschränken, wie zum Beispiel das Exklusionsgesetz in den USA, das die Einwanderung chinesischer Arbeiter verbot.

Es ist wichtig anzumerken, dass die Theorie der Gelben Gefahr von vielen als übertrieben und unbegründet angesehen wird. Sie wird oft als Produkt von Vorurteilen und Ängsten vor dem Fremden betrachtet und hat wenig wissenschaftliche Grundlage. Trotzdem ist die Gelbe Gefahr eine bedeutende und komplexe Thematik, die historische und soziopolitische Implikationen hat.

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